symetrisch tonischer nacken reflex (STNR)


 

Bei dem Symetrisch Tonischen Nackenreflex (STNR) differenzieren sich der Ober- und Unterkörper aus, die Bewegungsmöglichkeiten werden erweitert und es bildet sich im Gehirn des Babys ein Bild von oben und unten. Das Baby kommt in den 4-Füßler-Stand, beginnt vor und zurück zu schaukeln und dann zu krabbeln. Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Aufrichtungsprozesses und dem Zusammenspiel des Gehirns. Dabei gibt es zusätzlich eine visuelle Stimulation und es wird die Augenmuskulatur trainiert. Das Baby entwickelt das Scharfstellen der Augen bei Nah- und Fernsicht.

 

Ein nicht integrierter STNR kann zu Lernproblemen in der Schule beitragen.

Häufige Symptome eines nicht integrierten STNR:

  • das Krabbeln als Baby übersprungen
  • niedriger Muskeltonus
  • schreibt auf dem Tisch liegend
  • zappelig
  • Körperkoordination ist schwierig
  • motorische Schwächen
  • schwache Auge-/Hand – Koordination
  • Nur langsames Abschreiben von der Tafel möglich
  • Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben
  • Aufmerksamkeitsprobleme
  • W-Sitz
  • kleckern beim Essen
  • Schwimmen fällt schwer
  • Probleme der Augenmotorik (Nahsicht, Scharfstellen beim Wechsel von Nah- auf Fernsicht)
  • Raum- und Tiefenwahrnehmung sind gestört


Wie kommt es zu Problemen beim Lernen, Lesen und Schreiben, wenn das Kind noch einen aktiven STNR hat?

Der STNR ist zwischen dem 6. Und 11. Monat eines Babys aktiv. Das Reflexmuster bewirkt bei einer Kopfneigung nach vorne, dass sich die Arme beugen und die Beine strecken. Neigt sich der Kopf nach hinten, strecken sich die Arme und die Beine beugen sich.

Schauen wir uns unsere Kinder an, und vergleichen die Sitzhaltung von heute mit dem Reflexmuster des STNR. Die Kinder mit einem aktiven STNR sitzen in der Schule am Tisch, haben die Arme beim Schreiben gebeugt und strecken die Beine unter den Tisch. Oder, um den Reflex zu unterdrücken, wickeln sie die Beine um die Stuhlbeine oder sie schieben ihre Füße unter ihren Po und setzen sich darauf. Oder die betroffenen Kinder stellen ihre Beine links oder rechts neben ihren Stuhl. Dabei legen sie sich mit dem Oberkörper auf den Tisch und versuchen liegend zu schreiben.

Der STNR bewirkt, dass sich Ober- und Unterkörper unabhängig voneinander bewegen können. Ist dieser Entwicklungsschritt nicht oder nur unzureichend gegangen worden, bewegt sich der Oberkörper immer mit, wenn sich der Unterkörper bewegt, und umgekehrt.

Während das Baby nun in den Vierfüßlerstand kommt, verändert sich seine Lage und damit auch sein Sichtfeld. Das Baby beginnt nun, vor und zurück zu schaukeln. Während es schaukelt, schaut es nach unten und nach oben. So wird das Nah- und das Fernsehen trainiert. Das Auge stellt von der Weitsicht in die Nahsicht jedes mal wieder scharf. Zudem wird die Augenmuskulatur trainiert. Dies ist wichtig für das Sehen.

Wenn der Schüler nun von der Tafel etwas abschreiben muss, muss er jedes mal von der Fernsicht an der Tafel in die Nahsicht auf sein Heft umschalten. Ist es ihm nur schwer möglich, benötigt er sehr viel Zeit, die Konzentration gerät in Mitleidenschaft. Zudem hat er ständig mit dem Reflexmuster zu tun. Dies nimmt der Lehrer als Gezappel war. Wenn er schreiben möchte, strecken sich die Beine, er lehnt ich zurück und hängt dann wie ein Kartoffelsack am Tisch. Schaut er hoch zur Tafel, beugen sich die Beine, aber die Arme strecken sich, er kann aber mit einem gestreckten Arm nicht schreiben, also legt er sich über die Tischplatte. Diese Kinder sind mündlich meist wesentlich besser als schriftlich. Sie geben ihre Klassenarbeiten meist frühzeitig ab. Sie scheinen oft uninteresssiert.

 

Beginnt das Baby nun die Krabbelbewegungen, finden wechselseitige und diagonale Bewegungen statt. Rechtes Bein und linker Arm kommen in Bewegung. Dann linkes Bein, rechter Arm. Bei diesem Bewegungsmuster werden ganz viele wichtige Nervenverbindungen hergestellt, die für das Lernen und Denken unabdingbar sind. Das Gehirn besteht aus einer rechten und aus einer linken Gehirnhälfte, in der Mitte befindet sich ein Balken, der Corpus callosum. Diese sind mit einer Vielzahl von Nervenzellen miteinander verbunden. Je besser die Verbindungen durch viele Nervenzellen geschaffen wurde, desto besser arbeiten beide Gehirnhälften zusammen. Für das spätere Lesen und Schreiben, die Vorstellungskraft und die Kreativität (rechte Gehirnhälfte) und das Abstraktionsvermögen und logische Denken (linke Gehirnhälfte) eine Grundvorraussetzung.