Asymetrischer tonischer nacken reflex (ATNR)


Der ATNR bewirkt, dass sich der Kopf unabhängig von den Armen und Beinen bewegen kann.

 Außerdem ist der ATNR ein Reflex, der bereits unter der Geburt, im 2. Stadium der Wehe, benötigt wird. Wenn unter der Geburt ein wehenförderndes oder wehenhemmendes Mittel verabreicht wird, ist der ATNR nicht aktiviert und übt seine Aufgaben im Säuglingsalter nicht aus.

Wenn das Baby aus dem Vierfüßler – Stand zu krabbeln beginnt (eine Hand und ein Knie wird angehoben, um sie weiter vorne wieder abzusetzen), werden die Muskeln für diese Körperbewegung stimuliert und trainiert, um den Körper stabil zu halten. Das Gehirn lernt gleichzeitig das Gleichgewicht zu halten - entgegen der Schwerkraft. Das Gehirn muss sich in diesem Prozess ständig neu anpassen. Die Koordinationsfähigkeit wird ausgebildet. Das komplexe und sehr wichtige Zusammenspiel der linken und rechten Gehirnhälfte wird trainiert. Dadurch werden mehrere kognitive Fähigkeiten (auditive und visuelle Wahrnehung, Ohrdominanz, Hand-Augen-Koordination, Raumorientierung, Handdominanz (Links-/Rechtshänder), Links/Rechts - Bewusstsein) ausgebaut, die so wichtig für die Schulkinder zum Lernen, Verstehen und Denken sind.

Der ATNR gilt als wichtigster Reflex zum Lesen und zum Schreiben. Ist er im Schulalter noch aktiv, kommt es zu einer Lese- und Rechtschreibschwäche.

Symptome für einen noch aktiven ATNR sind:

 

  • Probleme bei der Grammatik und beim schriftlichen Ausdruck
  • Probleme bei der Rechtschreibung durch eine schwache Lautunterscheidung
  • Unleserliche Schrift durch verkrampfte Stifthaltung
  • Es bildet sich keine Handpräferenz (Links-/Rechtshänder) und kein Bewusstsein für links und rechts
  • Gehörtes und Gesehenes ist nicht kombinierbar, um zum Beispiel nach Noten ein Instrument spielen zu können
  • Die visuelle Wahrnehmung, sowie die Akkommodation (das Scharfstellen der Augen von Nah- auf Fernsicht) und die Augenbewegungen sind gestört (wichtig für das Lesen und von der Tafel abschreiben)
  • Die Ausbildung der auditiven Wahrnehmung ist gestört, das verhindert die Ausbildung des dominanten Ohres
  • Die Orientierung im Raum und auf dem Blatt ist eingeschränkt 
  • Schlechte Hand-Augen-Koordination
  • Überkreuzbewegungen sind nicht möglich
  • Die Mittellinie wird nicht überschritten
  • Probleme mit der Koordination
  • Bewegt sich der Kopf zur Seite, beugt sich gleichzeitig der Arm und das Bein auf entgegengesetzten Seite. Dadurch entsteht der Eindruck eines Tollpatsches, dem häufig etwas umkippt oder der etwas trifft und für Unfälle, zum Beispiel am Esstisch, sorgt (das Wasserglas beim Essen kippt um).